Ausgangssprache
- Hebräisch
Zielsprache
- Deutsch
Literarisches Genre
- Belletristik
- Essay
- Graphic Novel
- Kinder-und Jugendbuch
- Lieder
- Lyrik
- Theaterstücke
Sachgebiete
herbäische Bibel (Tanach), jüdische Geschichte, Geschichte Israels, Geschichte der (modern-)hebräischen Literatur
Werdegang
Gundula Schiffer, geboren 1980 in Bergisch Gladbach, lebt als Dichterin und Übersetzerin in Köln. Sie schreibt Lyrik hauptsächlich auf Deutsch, daneben auf Hebräisch und übersetzt sich selbst ins Deutsche. Studierte Komparatistik, Kunstgeschichte und Philosophie sowie hebräische Sprache und Literatur in München und Jerusalem und promovierte zur Poesie der Psalmen (Beredtheit der Form, 2010); anschließend absolvierte die den Düsseldorfer Master „Literaturübersetzen“ (Französisch und Englisch).
Als Übersetzerin liegt ihr Fokus auf Lyrik, Prosa und Theatertexten. Zu den von ihr übersetzten Autor*innen zählen u.a. Lea Goldberg, Tal Nitzán, Joshua Sobol, Ronit Matalon, Aharon Appelfeld und Lilah Nethanel. Sie erhielt 2014 das erste Nachwuchsstipendium für Literaturübersetzer der Kunststiftung NRW (für die Arbeit an der Übersetzung von Lea Goldbergs Roman Verluste – Antonia gewidmet) und wurde bereits mehrfach durch Stipendien des Deutschen Übersetzerfonds ausgezeichnet. Gemeinsam mit Adrian Kasnitz gab sie die Anthologie Was es bedeuten soll. Neue hebräische Dichtung in Deutschland heraus (parasitenpresse 2019). Im Februar und März 2024 veröffentlicht sie eigeninitiativ in drei Folgen die Online-Anthologie Für Euch mit Texten israelischer Schriftsteller:innen sowie Gemälden von Hadara Levin-Areddy nach dem 7. Oktober (im Signaturen-Magazin).
Nach Jerusalem-Köln (Größenwahn Verlag 2017), der essayistisch-übersetzerischen Biographie Wenn alles berührt über Tirza Atar (edition karo 2019), Gronau / Gauguin (Verlag Ralf Liebe 2022) und Hioba Hymore (Elif Verlag 2023) erschien im Oktober 2024 ihr vierter Lyrikband Fremde Einkehr (Verlag Ralf Liebe). Für ihre literarische Arbeit erhielt sie verschiedene Auszeichnungen und Stipendien; 2021 und 2024 stand sie auf der Shortlist für den Lyrikpreis München.
Gundula Schiffer war eine der Kurator:innen des Festivals Aufschimmern. Zeit für jüdische Kunst in Köln, 28.-31. Mai 2024, das u.a. in Kooperation mit der Synagogen-Gemeinde Köln, dem Urania Theater und dem COMEDIA Theater stattfand. Im Sommersemester 2023 hatte sie mit dem Seminar „Ein Mensch, keine Sprache“ – Hinführung zum literarischen Übersetzen aus dem Hebräischen die DÜF-Gastdozentur an der Hochschule für Jüdische Studien in Heidelberg inne. Im Dezember 2023 war sie im Rahmen einer Residenz zu Gast im Scholem Asch Haus in Bat Jam, Israel.
Sie ist Mitglied der Weltlesebühne e.V. und im PEN-Zentrum Deutschland.

Auszeichnungen
Auswahl:
Shortlist Lyrikpreis München 2024
Residenz im Scholem Asch Haus in Bat Jam, Israel (Dezember 2023)
Arbeitsstipendium der Kunststiftung NRW für das Lyrik-Projekt Fremde Einkehr. (Prosa-)Gedichte (Frühjahrsvergabe 2023).
Gastdozentur des Deutschen Übersetzerfonds im Sommersemester 2023 an der Hochschule für Jüdische Studien Heidelberg: Seminar zum Literarischen Übersetzen aus dem Hebräischen
Reisestipendium des Deutschen Übersetzerfonds nach Israel (2016 und 2022)
Shortlist Lyrikpreis München 2021
Dieter-Wellershoff-Stipendium für das Lyrik-Projekt Hioba Hymore (2021)
Arbeitsstipendium des Deutschen Übersetzerfonds für Sommernächte von Aharon Appelfeld (2021)
Erstes Nachwuchsstipendium für Literaturübersetzer der Kunststiftung NRW für Verluste – Antonia gewidmet von Lea Goldberg (2014)
Übersetzerin von
Mati Shemoelof: Das kleine Boot in meiner Hand nenn ich Narbe, Köln: parasitenpresse, 2023
Isaac Blum: Ruhm und Verbrechen des Hoodie Rosen, Weinheim: Beltz & Gelberg, 2023
Amir Naaman: Die Nektarvögel, Nettetal: Elif Verlag, 2022
Aharon Appelfeld: Sommernächte, Berlin: Rowohlt Berlin Verlag, 2022
Lilah Nethanel: Hebräische Schreibkultur in Europa. Zalman Schneurs verschollene Briefe, Göttingen:Vandehoeck & Ruprecht, 2022
Liat Elkayam: Aber die Nacht ist noch jung, München: Verlag Antje Kunstmann, 2020
Ronit Matalon: Und die Braut schloss die Tür, München: Luchterhand, 2018
Guy Amir u. Hanan Savyon: Prollphone 6, Wien: Schirm Bühnenverlag, 2018
Joshua Sobol: Sabinas Verlangen (Sabina′s Passion), München: Litag Theaterverlag, 2016
Joshua Sobol: Zusammenbruch (Man Wreck), München: Litag Theaterverlag, 2016
Lea Goldberg: Verluste – Antonia gewidmet, Wuppertal u. Wien: Arco Verlag, 2016
Tal Nitzán: Zu deiner Frage, Berlin: Verlagshaus Berlin, 2015
Anat Gov: Oh mein Gott!, Berlin: Neue Pegasus Medienverlag, 2013
Rutu Modan: Das Erbe (Graphic Novel), Hamburg: Carlsen Verlag, 2013
Shlomo Sand: Warum ich aufhöre, Jude zu sein. Ein israelischer Standpunkt, Berlin: Propyläen Verlag / Ullstein Buchverlage, 2013
Autorin von
Fremde Einkehr. (Prosa-)Gedichte, Weilerswist: Verlag Ralf Liebe 2024
Hioba Hymore. Gedichte, Nettetal: Elif Verlag, 2023
Gronau / Gauguin, Langgedichte, Weilerswist: Verlag Ralf Liebe, 2022
Tirza Atar – Wenn alles berührt. Eine Biographie der Dichterin in Essays und Übersetzungen, Berlin: edition karo, 2019
Jerusalem-Köln. Süden über meinem Buch, Gedichte, Frankfurt am Main: Größenwahn Verlag, 2017
Herausgeberin von
Was es bedeuten soll. Neue hebräische Dichtung in Deutschland, gemeinsam hg. u. übers. mit Adrian Kasnitz, Köln: parasitenpresse, 2019